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CARBON Eröffnung - Bengaluru Science Gallery

  • Science Gallery Bengaluru 5

    CARBON Ausstellung (© Science Gallery Bengaluru)

  • Science Gallery Bengaluru 1

    Triggered By Motion (© Science Gallery Bengaluru)

  • Science Gallery Bengaluru 3

    WHO'S CALLING, CAN YOU HEAR? (© Science Gallery Bengaluru)

  • Science Gallery Bengaluru 2

    Triggered By Motion (© Science Gallery Bengaluru)

UZH an der Eröffnungsausstellung in der Science Gallery, Bengaluru

Das internationale Netzwerk der Science Galleries eröffnet am 19. Januar 2024 im Zentrum von Bengaluru, Indien ein neues Wissenschaftsmuseum. An der grossen Eröffnungsausstellung CARBON ist die Universität Zürich mit zwei Art x Science Projekten vertreten. Zu sehen und hören ist eine Musik-Video Installation des Schweizer Musikers Nicolas Buzzi in Zusammenarbeit mit Prof. Kathelijne Koops, sowie die Reise Edition von Triggered by Motion

Die begehbare Videoinstallation Triggered by Motion basiert auf visuellen Recherchedaten von 21 Kamerafallen in 14 Ländern, die mit Forschenden der UZH und ihrem internationalen Forschungsnetzwerk gemeinsam entwickelt wurde. Kamerafallen mit Bewegungsmeldern (motion triggers) machen es möglich, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten, ohne ihr Verhalten zu beeinflussen oder auf invasive Mittel wie Halsbänder oder Ohrmarken zurückgreifen zu müssen. Das Forschungsmaterial wurde synchronisiert und zu Filmen verarbeitet, die globale Rhythmen aufzeigen, indem sie zwischen Tag, Nacht und den Wechseln der Jahreszeiten changieren. Die gesammelten Bilder besitzen eine unvermittelte Poesie, die zufällige Begegnungen mit den seltensten Arten ermöglicht. Somit erlaubt die Installation das Eintauchen in die natürliche Umgebung von Wildtieren und das Erleben von lokaler Biodiversität. 

Die Musik-Video-Installation „WHO'S CALLING, CAN YOU HEAR?“ basiert auf der Forschung von Prof. Kathelijne Koops. Die Primatologin und evolutionäre Anthropologin untersucht in den guinesischen Nimba-Bergen wie wilde Schimpansen mit diversen Trommelrhythmen und Stilen über weite Distanzen miteinander kommunizieren. Die Videoaufnahmen dieser Dialoge dienen dem Musiker Nicolas Buzzi als Grundlage für seine elektro akustisch instrumentierte Übersetzung. Zuzuhören gerufen vereint das Visuelle mit Auditivem und eröffnet mit seinem künstlerischen Charakter einen unmittelbaren Zugang zum wissenschaftlichen Natur- und Artenschutz. Die Arbeit befragt Perspektiven auf menschliche und nichtmenschliche Kulturen und möchte ein Bewusstsein für das Verschwinden von Lebensräumen im Anthropozän schaffen.

Aussenansicht des Museums (© Science Gallery Bengaluru)

Kohlenstoff - ein grundlegendes Element unserer Existenz - ist das zentrale Thema der Eröffnungsausstellung in der Science Gallery Bengaluru. CARBON hinterfragt unsere komplexe, kritische und kontroverse Beziehung zu diesem allgegenwärtigen Element in all seinen Formen.

Als erstes asiatisches und einziges indisches Mitglied der Science Gallery International will der neue Kulturraum „die Wissenschaft zurück in die Kultur bringen“. Auf einer Fläche von 100.000 Quadratmetern widmet sich die Galerie forschungsbasierten Aktivitäten mit jungen Erwachsenen in verschiedenen Forschungsbereichen. Die Besuchende der Ausstellung CARBON sind eingeladen, Antworten auf die zentrale Frage zu finden: Wie können wir unsere Beziehung zu diesem Element neu gestalten, während wir in ein neues Zeitalter des Kohlenstoffbewusstseins eintreten?

Ausstellungsdauer: Ab 19. Januar 2024 im Science Gallery Bengaluru in Bengaluru, Indien.

Weitere Informationen

Werke

Seit dem 19. Januar 2024 werden die beiden Werke Triggered By Motion und WHO'S CALLING, CAN YOU HEAR? als Teil der Eröffnungsausstellung CARBON in der neuen Science Gallery Bengaluru gezeigt. Die Science Gallery Bengaluru ist Teil des internationalen Science Gallery-Netzwerks. CARBON erforscht inter- und transdisziplinär, wie menschliche Aktivitäten das System Erde verändern.

 

  • Triggered By Motion UZH

    Triggered By Motion Wanderausstellung an der Universität Zürich (© Boris Gusic)

  • Science Gallery Bengaluru 2

    Besucher*innen bewundern die Triggered By Motion Wanderausstellung in der Science Gallery Bengaluru (© Science Gallery Bengaluru)

  • Triggered By Motion UZH

    Triggered By Motion Wanderausstellung an der Universität Zürich (© Yanik Bürkli)

  • Science Gallery Bengaluru 1

    Triggered By Motion Wanderausstellung in der Science Gallery Bengaluru (© Science Gallery Bengaluru)

  • Triggered By Motion Stier

Triggered By Motion

Kamerafallen mit Bewegungsmeldern (motion triggers) machen es möglich, Tiere in freier Wildbahn zu beobachten, ohne ihr Verhalten zu beeinflussen oder auf invasive Mittel wie Halsbänder oder Ohrmarken zurückgreifen zu müssen. Allerdings fallen bei dieser Technik riesige Datenmengen an, deren Auswertung sehr zeitaufwändig ist. Hier soll Künstliche Intelligenz Abhilfe schaffen: Immer mehr Forschungsteams setzen auf maschinelles Lernen, um die Bildanalyse zu beschleunigen. Die Videoinstallation Triggered by Motion dokumentiert diesen Prozess.

Für die Installation wurden in 21 Naturschutzprojekten weltweit ein ganzes Jahr lang Videodaten gesammelt, synchronisiert und zu 20-minütigen Filmen verarbeitet. So offenbaren die Filme in dem begehbaren Pavillon die globalen Rhythmen zwischen Tag, Nacht und den Jahreszeiten.

Die mobile Version des Pavillons wurde für die Wanderausstellung von Triggered by Motion entwickelt. Aufgebaut wirkt der runde Pavillon von aussen wie eine leichte, runde Leinwand. Im Inneren folgen die Leinwände der geografischen Verteilung der Kamerastandorte. Durch die Geometrie der Elemente entsteht ein runder, geschlossener Raum mit räumlicher Tiefe. Das komplett schwarze Material ermöglicht es, die Farben und die Wirkung der 24-Stunden-Zeitrafferaufnahmen in den Vordergrund zu stellen. Es handelt sich um ein spezielles schallabsorbierendes Material, das von der Schweizer Firma Impact Acoustic durch Upcycling von rund 11'000 Einweg-Plastikflaschen hergestellt wurde. In der Mitte des Pavillons befinden sich 12 kleine Bänke, die sich zu einer Insel zusammenschieben lassen, von der aus die verschiedenen Aufnahmen aus den verschiedenen Teilen der Welt gleichzeitig betrachtet werden können.

Mehr erfahren

  • Science Gallery Bengaluru 3

    Besucher*innen bewundern die Ausstellung WHO'S CALLING, CAN YOU HEAR? in der Science Gallery Bengaluru (© Science Gallery Bengaluru)

  • UZH Sonderausstellung Nationalparkzentrum 1

    Nicolas Buzzi vor der Sonderausstellung im Nationalparkzentrum Zernez (© Yanik Bürkli)

  • UZH Sonderausstellung Nationalparkzentrum 2

    Sonderausstellung Bits, Bytes und Biodiversität im Nationalparkzentrum Zernez (© Yanik Bürkli)

WHO'S CALLING, CAN YOU HEAR?

Seit fast zwei Jahrzehnten erforscht die Anthropologin Kathelijne Koops mit Hilfe von Kamerafallen den Werkzeuggebrauch und die materielle Kultur von Menschenaffen in den Nimba-Bergen in Westafrika. Derzeit leitet sie das vom SNF finanzierte Projekt Comparative Human and Ape Technology (CHAT), das den Einfluss ökologischer, sozialer und kognitiver Faktoren auf die Entwicklung und Evolution des Werkzeuggebrauchs bei Schimpansen, Gorillas, Bonobos und Menschen untersucht. Ihre Forschung wirft fundamentale Fragen auf: Wie wurden wir Menschen zu den kulturellen Wesen, die wir heute sind? Was verbindet unsere Kultur mit der anderer Menschenaffen? In welchem Verhältnis stehen Natur und Kultur? Und was unterscheidet letztlich den Menschen vom Tier?

Nicolas Buzzi, eine international tätige kunstschaffende Person, greift diese Fragen auf und führt sie mit künstlerischen Mitteln weiter. In der Auseinandersetzung mit dem Rohmaterial der Forschungen von Kathelijne Koops - den Videofragmenten, die ihre Kamerafallen während eines Jahrzehnts aufgezeichnet haben - wird den Schimpansen von Nimba eine Stimme gegeben. Die szenische Klanginstallation WHO'S CALLING, CAN YOU HEAR? vermittelt dem Besuchenden eine symmetrische Perspektive (Latour, 1991), die Menschen, Tiere und ihre Umwelt als Einheit begreift. Sie nimmt kulturelle Vielfalt und Ausdrucksformen in einer speziesübergreifenden Weise ernst. Indem es die Wechselwirkungen zwischen Ökologie und Kultur in den Mittelpunkt stellt, vermittelt es zentrale Anliegen des Natur- und Artenschutzes und verdeutlicht den Schaden, den die Spezies Mensch dem Planeten Erde zufügt.

Weiterführende Informationen

Künstler*innen

Nicolas Buzzi

Composer, Performer und Sound Artist

Prof. Kathelijne Koops

Evolutionäre Anthropologin und Primatologin